Präzisionsmesserschärfer
Die Idee bei dem Gerät ist folgende: das Messer wird durch Magnete und ggf. Anschläge fixiert und der Schleifstein wird beim Schleifen, welches von Hand geschieht, mittels Linearführung immer in einem bestimmten Winkel zum Messer ausgerichtet, wodurch sehr präzise Schneiden erhalten werden.
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Messerschärfer mit einem vergleichbaren Konstruktionsprinzip sind zwar seit längerem auf dem Markt, doch bei keinem sind alle konstruktiven Merkmale vereint, die dieses Gerät auszeichnen:
1. Das Schleifen erfolgt mit hochwertigen japanischen Wassersteinen.
2. Die Einstellung des Schleifwinkels (8° bis 40°) erfolgt einfach und schnell anhand einer Skala mit Grad-Einteilung.
3. Die Linearführung für die Führungsachse ist kardanisch aufgehängt, wobei die horizontale und vertikale Schwenkachse genau mittig hinter dem Schleifstein in der Schleifebene liegen. Dadurch weisen die Schleifwinkel auf der Messer-Vorder- und -Rückseite höchstmögliche geometrische Ähnlichkeit auf.
4. Wenn die Schleifsteine durch Verschleiß dünner werden, können die Schleifsteinhalter entsprechend nachjustiert werden, um andernfalls resultierende Schleifwinkel-Fehler zu vermeiden (für dieses Konstruktionsmerkmal ist Schutz beim deutschen Patent- und Markenamt beantragt).
5. Einstellbare, abgefederte Schleifweg-Begrenzung, um nicht versehentlich mit dem Stein bzw. Halter über die Klinge zu rutschen.
6. Die Messer werden magnetisch auf der Grundplatte gehalten.
7. Eine verschiebbare Anschlagplatte sowie ein mittiger Punktanschlag unterstützen die schnelle Positionierung beim Wenden des Messers. Bei sehr kleinen Klingen verhindern sie auch das Verrutschen auf der Grundplatte.
8. Dank der kompakten Bauweise kann das Gerät "kopfüber" in die Hand genommen werden, was eine optische Kontrolle der "Schleifspur" auf dem Stein (bzw. des Schleifpunktes auf der Schneide) ermöglicht. Das ist speziell beim Schleifen der Klingenspitze vorteilhaft.
9. Einzeln erhältliche Schleifstein-Halter ermöglichen die Erweiterung mit z.B. Leder-Polier-Elementen.
10. Stabile Aufbewahrungskiste (40 cm x 30 cm x 13 cm Höhe, Eurobehälter-Format).
Test im Messer Magazin 2/2016 (Rubrik "Report").
Zitat aus dem Kurzurteil:
• solide Konstruktion
• hochwertige Verarbeitung
• sehr gute Schleifergebnisse
Die horizontale und die vertikale Schwenkachse liegen genau mittig hinter dem Schleifstein in der Schleifebene.
Der Punktanschlag (schwarzes Teil drehbar) für 3 wählbare Abstände. Im Einschubschlitz befindet sich ein federndes Druckstück um das Herausfallen des Anschlages zu verhindern.
Dank der justierbaren Steinhalter werden Steinverschleiß und Parallelitätsfehler (vom Abrichten) ausgelichen. Die schwarzen Abstandsklötze werden mitgeliefert.
Zum Schleifen werden japanische Wassersteine von Naniwa verwendet (Naniwa-Japan). Die "Advance" Steine hießen früher "Superstone" und zwischenzeitlich "Sharpening Stone" oder "Specialty Stone", aber die Qualität ist geblieben. Die "Chosera Pro" wurden eine Zeit lang "Professional Stone" genannt. Wir setzen die Advance und Chosera Pro ein.
Die Steine sind in Körnungen (Japanische Norm JIS) von 220 (ca. 60 µm Korngröße) bis 12000 (ca. 1 µm) verfügbar, wobei der Begriff "Schleifstein" für die feinen Körnungen ab 5000 eigentlich verkehrt ist. Richtiger müsste es "Polierstein" heißen, da die Schneiden hochglänzend und viel schärfer als bei fabrikneuen Messern werden.
Diese Schneide wurde mit dem 5000er Stein erhalten. Der Fokus der Kamera ist auf die Bäume im Hintergrund ausgerichtet, die im Spiegelbild zu erkennen sind (Blätter und die Zweige einer Konifere).
Anfänglich wurden nur die harzgebundenen Schleifsteine vom Typ "Advance" eingesetzt. Es zeigte sich jedoch (beim DIY-Messerschleifer), dass die sehr weiche Bindung der Advance bei den Körnungen 220 und 400 zwar gut abträgt, aber auch zu erheblichem Steinverschleiß führt und entsprechned häufiges Abrichten erforderlich ist. Daher wurden zusätzlich noch die magnesitgebundenen Schleifsteine vom Typ "Chosera Pro" mit in das Programm aufgenommen. Die gröbste Körnung beim Chosera Pro ist zwar nur 400, doch die Effizienz ist subjektiv sogar besser, als beim Advance 220.
Für den ersten Anschliff, bei dem die Schneide noch "in Form" gebracht werden muss, ist außerdem ein hart gebundener Schleifstein aus deutscher Produktion lieferbar (Fa. Zische, Körnung 180). Da bei ihm wenig frische Schleifkörner freigesetzt werden, lässt der Abtrag mit der Zeit nach. Jetzt kann folgender Trick angewendet werden: Etwas Schleifpulver (Korn 180) wird auf den Stein gestreut und mit etwas Wasser verrieben. Dieser "künstliche" Schleifschlamm verbessert den Abtrag und sorgt gleichzeitig für die Freisetzung frischer Schleifkörner.
Bei den feineren Körnungen ist die weichere Bindung der Advance hingegen vorteilhaft, da ohnehin kaum Verschleiß auftritt und eine gewisse Partikelfreisetzung bzw. -erneuerung ja gewünscht ist.
Die Empfehlung für die Steinauswahl lautet daher: Zische 180 sowie Chosera Pro 400 und 1000 zum Schleifen, Advance 2000 zum Abziehen, Advance 5000 zum Feinstabzug/Vorpolieren und 10000 zur Politur. Diese Empfehlung ist natürlich nur subjektiv, weshalb die anderen Advance-Körnungen (220, 400, 800, 1000, 3000, 8000, 12000) auch geliefert werden.
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