Bauanleitung
Alle Kunststoffteile können mit einem 3D-Drucker im FDM-Verfahren gedruckt werden. Um den thermischen Verzug (warping) möglichst gering zu halten, sollte PLA verwendet werden. Für alle hier gezeigten blauen Kunststoff-Teile wurde der gcode mit Slic3r erzeugt, wobei 0,4 mm Layerhöhe und 0,6 mm Layerbreite vorgegeben wurden. Der Infill lag zwischen 20% (Fuß) und 35 % (Kleinteile). Nach dem Drucken müssen die Teile i.d.R. noch versäubert und Bohrungen auf Maß gebracht werden. Hierauf wird nicht im Detail eingegangen. Fast alle nicht druckbaren Teile können beim Verfasser dieser Seiten bestellt werden (siehe nächste Seite).
Download der STL-Dateien: Rechtsklick und dann je nach Browser "Ziel speichern unter ...", "Link speichern unter ...", "Verlinkten Inhalt speichern unter ..." oder etwas sinngemäßes wählen.
Bei der folgenden Bauanleitung ist das Gerät zur besseren Übersicht in Baugruppen unterteilt (alle Maßangaben sind in mm):
Bild der Baugruppe (zum Vergrößern anklicken) und STL-Dateien
weitere benötigte Teile / Hinweise
Sicherheitshinweise des Magnet-Lieferanten beachten!
- 10 x Neodymmagnet, D=8, L=8
- 2 x Neodymmagnet, D=10, L=10
- 1 x Langmutter M4, SW 7, L=12, St-Zn
Die Langmutter hält die Anschlag-Platte und wird von unten in den Fuß gesteckt. Die Magnete werden auch in ihre Löcher gesteckt (abwechselnd Nord- und Südpol nach oben) und von unten mit PU-Kleber fixiert. Dazu ist "UHU MAX REPAIR EXTREME" oder "Pattex 100%" gut geeignet. Der Kleber wird großzügig (bis etwa 1 mm Schichtdicke) über die Magnete und das PLA verteilt und muß danach 24 h trocknen.
- 1 x Sechskant-Aluminium, SW=10, L=195
- 1 x Skala mit Gradeinteilung
- 2 x Zylinderschraube M4 x 35 DIN 912-A2 (Innensechskant)
- 4 x Scheibe 4.3 DIN 9021-PA6 (D=12)
- 2 x Sechskantmutter M4, DIN 985-A2 (selbstsichernd)
Von der '95'-Markierung der Skala bis zur Unterkante der Aluminium-Stange beträgt der Abstand 95 mm, wenn die Stange bündig in den Fuß eingesetzt wird. Beim späteren Schleifen wird der Schleifwinkel an der Oberkante der kardanischen Aufhängung abgelesen (folgende Baugruppe).
Alternativ kann der "Fuß 2" verwendet werden. Bei ihm sind die Magnete abgedeckt, was bei größeren Messern problemlos funktioniert. Bei sehr kleinen Taschenmesser-Klingen (siehe vorherige Seite) ist die Fixierung der Klinge jedoch schlechter und möglicherweise nicht ausreichend.
Vierkant-Ring:
890268_Vierkant-Ring.stl
U-Halter:
890269_U-Halter.stl
Stangenfuehrung (2x drucken):
890270_Stangenfuehrung.stl
- 2 x Zylinderschraube M3 x 8 DIN 912-A2 (Innensechskant)
- 4 x Scheibe 3.2 DIN 9021-PA6 (D=9)
- 2 x Sechskantmutter M3 DIN 985-A2 (selbstsichernd)
Als erstes werden die Schrauben M3x8 mit je einer Scheibe unter dem Kopf seitlich von innen durch den Vierkant-Ring gesteckt und mit einer weiteren Scheibe sowie einer selbstsichernden Mutter festgeschraubt. Die Schraubenköpfe bilden das Lager für die Stangenführung und die inneren Scheiben dienen als Abstandshalter.
- 2 x Zylinderschraube M4 x 12 DIN 912-A2 (Innensechskant)
- 2 x Scheibe 4.3 DIN 9021-PA6 (D=12)
- 2 x Scheibe A 4.3 DIN 125-A2
- 2 x Sechskantmutter M4, DIN 985-A2 (selbstsichernd)
Der Vierkant-Ring wird in den U-Halter (abgeschrägte Seite unten) eingelegt und jeweils eine PA-Scheibe wird zwischen Ring und Halter eingeschoben. Jetzt werden die Schrauben M4x12 (als Lager für den Ring) von innen durch den Ring, die Scheibe und den U-Halter gesteckt und mit jeweils einer Stahlscheibe und einer Mutter festgeschraubt.
- 2 x Zylinderschraube M3 x 50 DIN 912-A2 (Innensechskant)
- 4 x Scheibe A 3.2 DIN 125-A2
- 2 x Sechskantmutter M3 DIN 985-A2 (selbstsichernd)
Die beiden Stangenführungen werden von vorn und hinten in den Ring zwischen die PA-Scheiben gesteckt und mit den Schrauben M3x50 (beidseitig Scheiben) und selbstsichernden Muttern verschraubt.
- 2 x Sechskantmutter M4, DIN 934-A2
- 2 x Rändelschraube M4 x 10, PA schwarz (Kopf-D=13)
Die M4-Muttern werden in den U-Halter eingelegt und die Rändelschrauben etwas eingedreht.
- 1 x Rundstange Edelstahl, D=6, L=325
- 2 x Stellring d=6 DIN 705A-A1, (D=12, B=8)
- 2 x Rändelschraube M4 x 10, PA schwarz (Kopf-D=13)
- 2 x Druckfeder dinnen=6.4, L=10, Fmax ca. 25 N
Anschlagplatte:
890271_Anschlagplatte.stl
- 4 x Zylinderschraube M4 x 10 DIN 912-A2 (Innensechskant)
- 4 x Sechskantmutter M4, DIN 985-A2 (selbstsichernd)
- 1 x Rändelschraube M4 x 16 DIN 653-A2 (Kopf-D=16)
- 1 x Zylinderstift 3.0m6x24 DIN 6325-A2
Mit etwas Glück sitzt der Zylinderstift in der Strebe ausreichend fest. Andernfalls kann er mit Sekundenkleber oder Epoxidharz-Kleber fixiert werden. Das Distanzstück soll auf dem Zylinderstift verdrehbar sein (unterschiedliche Abstände einstellbar).
Die Anzahl der benötigten Teile hängt von der Anzahl der eingesetzten Scheifsteine ab. Die hier angegeben jeweils 3 Stück sind als Minimum zu sehen.
- 3 x Sechskantmutter M4, DIN 934-A2
- 3 x Rändelschraube M4 x 10 (Kopf-D=16, Kopf-H=13)
- 3 x Wasserstein 104 x 20 x 10 (Körnungen z.B. Z180, S800, S3000)
Die Schleifsteine können mit den o.a. PU-Klebern oder mit doppelseitigem Klebeband an die Steinhalter geklebt werden.
Von dem Steinhalter steht auch die OpenSCAD-Datei zur Verfügung. Daher können auch vorhandene eigene Steine oder z.B. ein Lederstreifen verwendet werden.
(Steinhalter für die früher gelieferten Superstone: Steinhalter-N.stl.)
Der Stabilisator ist nicht unbedingt erforderlich. Nur bei größeren Messern mit ungünstigem Schwerpunkt oder kleineren Beilen ist er empfehlenswert.
- 1 x Rundstange Edelstahl, D=8, L=240
- 2 x O-Ring 5.23 x 2.62
- 2 x Stellring d=8 DIN 705A-A1, (D=16, B=8)
- 2 x Gewindestift M4 x 4 DIN 913-A2 (Innensechskant)
Die bei den Stellringen mitgelieferten Gewindestifte haben i.d.R. eine Spitze (oder Ringschneide) und sind zu lang. Als schönere Lösung können die M4 x 4 Gewindestifte eingesetzt werden.
Die Lösung für Perfektionisten! Die Winkel-Skala an der Aluminium-Stange gilt exakt nur für 9 mm Schleifsteindicke und 3 mm Schneidenüberstand über die Frontseite des Fußes, wobei bei den Berechnungen die Schneidendicke vernachlässigt wurde, was einer einseitig angeschliffenen Schneide entspricht. Da die Naniwa Schleifsteine im Neuzustand 10 mm hoch sind und mit der Zeit durch Abrichtvorgänge immer dünner werden, ist eine exakte Reproduzierbarkeit der Schleifwinkel mit der Skala nicht möglich. Hier hilft der Winkelmesser - notwendig ist er aber nicht ;-)
- 1 x Winkelmesser z.B. von ELV
Damit der Winkelmesser den Winkel relativ zum Messer und nicht zur Horizontalen anzeigt, wird er zuerst auf die schräge Oberfläche (ca. 15°) des Fußes gestellt und genullt ("zero"-Taste kurz drücken).
Steinbox:
Steinbox.stl
Steinbox, Deckel:
Steinbox_Deckel.stl
Steinbox (SCAD):
Steinbox.scad
Steinbox, Deckel (SCAD):
Steinbox_Deckel.scad
Praktisch zur Aufbewahrung der Schleifsteine. Da die Steinseite nach oben zeigt, besteht keine Gefahr, dass Partikel von gröberen Steinen auf die feineren verschleppt werden.
Auch hier stehen wieder die OpenSCAD-Dateien zur Verfügung, wodurch die Anzahl der Fächer variiert werden kann, indem einfach eine Zahl in der jeweiligen Datei geändert wird.
Bedienungshinweise
Sicherheitshinweis: Mit diesem Messerschärfer werden extrem scharfe Messer erhalten, die entsprechende Vorsicht bei der Handhabung erfordern!
1. Um sowohl die Messerklinge als auch die Magnete zu schützen, sollte die Messerauflage mit Klebeband abgedeckt werden. Bei besonders hochwertigen Messern sollte zusätzlich die Klinge im Auflagebereich abgeklebt werden. Geeignet ist Kreppband bei kleineren oder Gewebeband bei größeren Messern.
2. Ausreichend Papier-Küchentücher bereithalten und beim Wechsel des Schleifsteins immer die Messerklinge und die Auflage sorgfältig abwischen, um das Verschleppen von gröberen Steinpartikeln auf feinere Steine zu vermeiden.
3. Auswahl der Schleifsteine.
Brauchbare Starter-Kombinationen:
S220 - S400 - S1000 - (evtl. S3000) oder
S220 - (evtl. S400) - S800 - S2000 - (evtl. S5000)
Von Naniwa werden die Körnungen S220, S400, S800, S1000, S2000, S3000, S5000, S8000, S10000 und S12000 angeboten. Nur die ersten 3 (S220, S400 und S800) sind Schleifsteine im eigentlichen Sinne, d.h. mit ihnen lässt sich ein signifikanter Materialabtrag erreichen. Messer die erstmalig mit dem Messerschärfer bearbeitet werden, müssen fast immer "in Form" gebracht werden, wozu sich der 220er Stein anbietet. Zum Nachschärfen ist die Körnung 400 oder 800 ausreichend, wobei der 400er Stein eher für den gelegentlichen (halbjährigen?) Einsatz und der 800er für den regelmäßigen Nachschliff zu empfehlen ist.
Die Körnungen S1000, S2000 und S3000 würden im deutschen Sprachgebrauch als Abziehsteine angeboten. Nach dem Vorschliff mit 400 bietet sich der 1000er Stein an und nach dem 800er der 2000er oder 3000er. Bereits nach dem 1000er Stein ist die Schärfe der Messer im allgemeinen bereits mindestens so gut wie fabrikneu. Die Körnungen S5000 und S8000 eignen sich zur Politur - ohne Lupe/Mikroskop sind keine Schleifspuren mehr zu erkennen. Die beiden feinsten Steine (S10000 und S12000) können wohl als Streichriemen-Ersatz durchgehen und sind wahrscheinlich nur für Freaks interessant.4. Festlegung des Schleifwinkels. Wenn möglich, d.h. bei noch nicht nachgeschliffen Messern, sollte zunächst der vom Hersteller verwendete Schleifwinkel bestimmt werden. Dies kann folgendermaßen gemacht werden: Das Messer wird auf den Messerschärfer aufgelegt und im mittleren Bereich der Klinge wird die Schneide mit einem Folienstift (CD-Marker) eingefärbt. Dann wird ein mittlerer Schneidwinkel (ca. 20 - 25°) eingestellt und mit einem feineren Schleifstein ein Abziehvorgang vom Messerrücken aus durchgeführt. Wenn danach die Farbe ganz vorne an der Schneide abgetragen ist, dann war der Schleifwinkel zu groß. Wenn die Farbe am Übergang von der Schneide zur Klinge abgetragen ist, dann war Winkel zu klein. Nach ein paar Versuchen wird der Winkel auf etwa 1° genau bestimmt sein, was ausreichend ist.
Falls der ursprüngliche Schleifwinkel nicht mehr bestimmt werden kann, sind folgende Anhaltswerte evtl. brauchbar:
Einfache Küchenmesser: 25°
Hochwertige Küchenmesser: 20°
Japanische Küchenmesser mit beidseitigem Anschliff: 15°
Um das Nachschärfen der Messer zukünftig zu vereinfachen, sollte der Schleifwinkel und die Auflage auf dem Messerschärfer dokumentiert werden. Am einfachsten geht das durch ein Foto (vgl. Küchenmesser-Bild auf der letzten Seite).
5. Abrichten der Schleifsteine. Durch das Schleifen werden die Schleifsteine mit der Zeit hohl und müssen wieder geglättet (abgerichtet) werden. Dazu kann Nassschleifpapier (Körnung 240 - 600) verwendet werden. Als Unterlage sollte eine sehr plane Fläche wie z.B. eine Granit-Fliese oder ein Stück Glas Verwendung finden. Nassschleifen ist empfehlenswert, da sich das Schleifpapier dann nicht so schnell zusetzt.
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